Weltwoche.de
Zollikon, 4. März 2025
Roger Köppel
Verleger und Chefredaktor
DIE WELTWOCHE
Zollikerstrasse 90
8702 Zollikon
(Schweiz)
Frau Elena Bernard
NewsGuard
[email protected]
Stellungnahme zu den Fragen von NewsGuard
Sehr geehrte Frau Bernard
Sie haben mich am 28. Februar 2025 per Mail ersucht, einige Fragen von NewsGuard zum Inhalt der seit 92 Jahren bestehenden Schweizer Wochenzeitschrift Die Weltwoche zu beantworten, was ich im Folgenden als verantwortlicher Chefredaktor und Verleger tue. Die vorliegenden Ausführungen sind grossenteils nicht meine originalen, originellen persönlichen Gedanken, sondern aus bestehenden Quellen, Dokumenten und Darstellungen geschöpfte Aussagen und Texte. Auch möchte ich Sie darauf hinweisen, dass in der Weltwoche neben den von Ihnen gerügten Artikeln andere Beiträge zum betreffenden Thema erschienen sind, die eine ganz andere Sicht darstellen. Vielleicht erlauben Sie mir unter anderem hierzu einige kurze Vorbemerkungen.
Vorbemerkungen
Seit neunzig Jahren befasst sich die Weltwoche mit dem Weltgeschehen. Gegründet von zwei Journalisten der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) auf einer Zugfahrt durch Frankreich, konzentriert sich das Wochenblatt auf sogenannt unkonventionellen Journalismus. Damit ist gemeint, dass die Weltwoche keiner politischen Linie, keinem Dogma oder redaktionellen Konsens folgt, sondern ihren Autoren die Freiheit gibt, das zu sagen, was sie sagen wollen, präziser: was sie sagen müssen.
Mit diesem Ansatz fiel die Zeitung immer schon zwischen alle Kategorien und Schubladen. Den einen war sie zu links, den anderen zu rechts. In einem Konzeptpapier von 1994 heisst es, die Weltwoche halte Abstand zu Moden und zum Zeitgeist. Man richte sich nicht an einen statistisch durch die Marktforschung ermittelten «supponierten Allgemeinleser». Dafür versuche man, stets aufs Neue, darüber zu schreiben, was die Leute hoffentlich interessiert.
Nichts von diesem Selbstverständnis hat an Aktualität verloren. Die Idee, dass die Journalisten den Lesern eine bestimmte Weltsicht eintrichtern oder sie beim Denken betreuen sollten, ist abwegig. Aber leider eine heute allzu gängige Praxis. Der moralisierende Belehrungston, frei von Humor und Selbstzweifeln, ist zum Grundakkord vieler Berichterstattungen geworden.
Die Weltwoche hat den Auftrag, Gegensteuer zu geben. Dafür wird sie immer wieder kritisiert. Hoffentlich auch. Die Mehrheit mag den Widerspruch nicht so sehr, doch der Kontrapunkt ist wichtig in der Demokratie. Wenn alle in die gleiche Richtung rennen, wird es gefährlich. Einseitige Debatten produzieren einseitige Entscheidungen. Es ist ein Alarmzeichen, dass während der Corona-Pandemie auch in der Schweiz sich viele nicht mehr trauten, ihre Meinung zu sagen.
Hat sich die Lage seither einschneidend verbessert? Eher im Gegenteil. Beim Thema Ukraine verklumpten sich die Medien zum Gesinnungsblock, zur stachligen Phalanx, zusammen mit der Politik. Die Einfalt war unerträglich, und jeder, der auch nur den Hauch eines Zweifels an den verbreiteten Wahrheiten anmeldete, sah sich zum Handlanger des Bösen abgestempelt. Immer wieder musste die Weltwoche als Pflichtverteidigerin ran. Aber warum eigentlich nur sie?
Journalisten verfehlen ihren Job, wenn sie zu Souffleuren der Mehrheit, zu Nachbetern der Mächtigen werden. Je länger ich darüber nachdenke, desto dringlicher scheint mir das bewährte Weltwoche-Postulat nach Vielfalt zu sein. Es gibt immer eine andere Sicht, und anstatt sich dem, was uns zunächst fremd erscheint, mit einer roboterhaften Arroganz zuzuwenden, sollte die gute alte Tugend der Neugier, des Verstehenwollens zum Zug kommen – und die Lust am Widerspruch.
Und noch etwas kommt zu kurz: Ermutigung. Unsere Zeit versinkt im Negativen, im Weltschmerz, im Gejammer. Bis vor kurzem wurden die Grünen hochgejubelt. Jetzt stampft man sie ebenso primitiv und voller Häme in den Boden. Den armen ukrainischen Präsidenten Selenskyj pushten sie zum neuen Schutzheiligen des Westens hoch. Jetzt lässt man den früheren Schauspieler, den die Lobeshymnen übermütig machen mussten, wie eine faulige Kartoffel fallen. Das ist zynisch.
Nein, auch Journalisten können die Welt nicht retten. Aber sie können wenigstens versuchen, die seit Ewigkeiten hochbrandenden Wogen des Wahnsinns etwas zu glätten. Ich hoffe, es wird der Weltwoche weiterhin gelingen, ihrem Credo nachzuleben, man möge sich nach dem Lesen besser fühlen als vorher – und erst noch informiert. Wo alle kritisieren, muss man loben. Wo hingegen alle loben, darf man kritisieren. Und das Wahre ist immer das Ganze.
Die Weltwoche ist der stete Versuch, sich von allem freizuschreiben, alles zu hinterfragen, nichts zu glauben ausser an die segensreiche Kraft des Gesprächs, Rede und Gegenrede. Das, so will mir scheinen, ist auch die Grundlage der Schweiz, die in vielem genauso unkonventionell und gegenläufig, erfreulich widerstrebend sein kann wie die Weltwoche, dieses urschweizerische Traditionsprodukt, das nur in einer Schweiz gedeihen kann, der immer noch bestorganisierten Anarchie des Abendlandes.[1]
Die Weltwoche hat jederzeit die Überzeugung vertreten, dass Demokratien den Diktaturen überlegen sind, weil sie offene Gesellschaften und den freien Fluss der Informationen begünstigen. Die Demokratie ist ein ergebnisoffener Prozess von Diskussionen und Entscheidungen. Nicht die Intelligenz und Entschlusskraft eines Einzelnen, so brillant er auch immer sein mag, steht im Zentrum. Die Demokratie setzt auf die Schwarmintelligenz der vielen, auf die anarchische Vielfalt der Bevölkerung.
Demokratien werden zu Despotien, wenn die Behörden oder selbsternannte Gremien anfangen, ihre Beschlüsse auf angebliche «Wahrheiten» zu stützen, auf «unhinterfragbare» Gewissheiten. Die Neigung auch unserer Politiker, sich mit der Beschwörung «unbezweifelbarer», «wissenschaftlicher» Wahrheiten aus dem demokratischen Prozess von Rede und Gegenrede zu verabschieden, ist gefährlich. Und sie ist eindeutig diktatorisch.
In der Demokratie gilt: Mehrheit vor Wahrheit. Niemand, auch kein Nobelpreisträger, soll durchregieren dürfen. Die Demokratie ist die Staatsform des Misstrauens der Bürger gegenüber den Regierenden. Sie ist die Staatsform des Widerspruchs. Die Bürger sind der Chef und niemals die Politiker. Oder die Professoren. Oder die Richter. Oder selbsternannte «Wahrheitsministerien». Machen die Behörden dem Volk das Neinsagen schwer, ist die Demokratie in Gefahr.
Mehrheit vor Wahrheit heisst mit anderen Worten: Wer die Wahrheit zu besitzen behauptet, betrügt. Denn die Wahrheit ist nie endgültiges Resultat, sie ist eine ewige Suche, ein niemals endender Prozess von Versuch und Irrtum, und die Demokratie ist die bis heute einzige bekannte Staatsform, die diesen Prozess der ständigen Wahrheitsfindung institutionell garantiert. Leidet der Prozess, leidet die Wahrheit, leidet die Demokratie.[2]
Maidan-Revolution
Ihr Vorwurf: Der Artikel bezeichne die Maidan-Revolution als «von den USA initiierten Putsch». Dies stufen Sie als irreführend ein, da die Revolution internationalen Medienberichten zufolge alle Merkmale eines Volksaufstandes, nicht eines von aussen angestifteten Putsches zeige.
Ihre Einwände halten den bekannten Fakten nicht stand. Ich empfehle Ihnen diesbezüglich die ausgezeichnete Rede von Jeffrey D. Sachs, ehemals Professor der Columbia University in New York, vor dem Europäischen Parlament vom 19. Februar 2025. Sie trägt den Titel «Die Geopolitik des Friedens». Nach dem Maidan wurde Sachs von der neuen Regierung gebeten, nach Kiew zu kommen, er wurde über den Maidan geführt und hat viele Dinge aus erster Hand erfahren. Die Idee der USA sei es seit den 1990er Jahren gewesen, dass die Ukraine, Rumänien, Bulgarien, die Türkei und Georgien alle der Nato angehören würden, was Russland jeglichen internationalen Status nehmen würde, indem das Schwarze Meer blockiert und Russland im Wesentlichen als wenig mehr als eine lokale Macht neutralisiert würde.
Jeffrey D. Sachs sagt wörtlich: «Im Jahr 2014 arbeiteten die USA aktiv am Sturz von Wiktor Janukowytsch. Jeder kennt den von meiner Kollegin an der Columbia University, Victoria Nuland, und dem US-Botschafter Peter Pyatt abgefangenen Telefonanruf. Einen besseren Beweis kann es nicht geben. Die Russen haben ihren Anruf abgefangen und ins Internet gestellt. Hören Sie sich das an.[3] Es ist faszinierend. Dadurch wurden sie alle in der Biden-Regierung befördert. Das ist der Job. Als der Maidan stattfand, wurde ich kurz darauf angerufen. ‹Professor Sachs, der neue ukrainische Premierminister möchte Sie sehen, um über die Wirtschaftskrise zu sprechen.› Also flog ich nach Kiew und wurde über den Maidan geführt. Mir wurde erzählt, wie die USA das Geld für all die Menschen rund um den Maidan, die «spontane» Revolution der Würde, bezahlt haben. Meine Damen und Herren, bitte, wie kamen all diese ukrainischen Medien zum Zeitpunkt des Maidan plötzlich zustande? Woher kam all diese Organisation? Woher kamen all diese Busse? Woher kamen all diese Menschen? Soll das ein Scherz sein? Das ist eine organisierte Aktion. Und es ist kein Geheimnis, ausser vielleicht für die Bürger Europas und der Vereinigten Staaten. Alle anderen verstehen es ganz klar.»[4]
Laut Ivan Katchanovski, Professor für Politikwissenschaften an der Universität Ottawa und aus der Ukraine stammend, liegen umfangreiche Beweise vor, dass für die Morde an Demonstranten auf dem Kiewer Maidan oligarchische und rechtsextreme Elemente der Opposition verantwortlich waren. Dennoch erhoben sie falsche Anschuldigungen gegen die Regierung und ihre Polizei- und Sicherheitskräfte. Dies ermöglichte es ihnen, die Macht zu übernehmen. Westliche Regierungen unterstützten diesen undemokratischen Sturz der demokratisch gewählten ukrainischen Regierung. Die Mehrheit der verwundeten Maidan-Demonstranten sagte im Prozess über das Massaker aus, dass sie von Scharfschützen aus dem Hotel «Ukraina» und anderen Gebäuden aus beschossen worden seien, die vom Maidan-Oppositionsbündnis besetzt gewesen seien, nicht von Sicherheitskräften. Synchronisierte Videos zeigen, dass bei den meisten Getöteten Schussfolge und -winkel nicht mit den Schüssen übereinstimmten, die von der Polizei abgegeben wurden.
Es gab keine Beweise für einen Schiessbefehl Janukowytschs oder eines seiner Minister. Hingegen haben 14 Mitglieder der Scharfschützen-Einheiten der Regierungsgegner zugegeben, dass sie selbst oder andere Schützen Polizisten oder Demonstranten erschossen hätten – auf Befehl von Anführern der Oppositionsbewegung. Mehrere Maidan-Führer seien selbst an den Morden beteiligt gewesen.[5]
Es ist unbestritten, dass amerikanische und europäische Politiker, Stiftungen, Parteien und parteinahe Stiftungen sowie staatsnahe NGOs und weitere Organisationen bestimmte Gruppen in der Ukraine schon Jahre vor der Maidan-Revolution von 2013/14 unterstützt haben. Zwischen 1991 und 2014 unterstützten die USA die Ukraine mit fünf Milliarden Dollar, das meiste davon wurde über die USAID zur Verfügung gestellt. Laut der stellvertretenden Leiterin von USAID wurden damit die Zivilgesellschaft und Nichtregierungsorganisationen unterstützt.[6]
Am 14. Dezember 2013 sprach der US-Senator John McCain auf dem Maidan in Kiew und unterstützte in seiner Rede die Forderungen der Oppositionsparteien.[7] Auch US-Staatssekretärin Victoria Nuland hielt während den Demonstrationen eine Rede auf dem Maidan.[8]
Mit dem Vorwurf der Verletzung der Menschenrechte in Verbindung mit der politischen Repression in der Ukraine verhängte US-Präsident Barack Obama am 20. Februar 2014 gegen 20 Kabinettsmitglieder und Funktionäre der Ukraine – ohne die Nennung von Namen – eine Einreisesperre. Obama erklärte, betroffen seien alle in der «Kommandokette», welche die Erstürmung des Protestlagers auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz angeordnet hatten. Ein Diplomat präzisierte namens der US-Regierung, dass sich die Einreisesperren gegen Polizisten und nicht gegen Militärangehörige richten, da das Militär nicht an den Unruhen beteiligt gewesen sei.[9]
«Auch» die damalige amerikanischen Staatssekretärin für Aussenpolitik, Victoria Nuland, bestätigte, dass die USA bereits vor 2014 fünf Milliarden Dollar in die «West-Orientierung» des Landes investiert hätten. Dies war für eines der ärmsten Länder Europas eine riesige Summe. Sehr wahrscheinlich ist sogar, dass es sich um viel höhere Beträge handelte, die auch Gelder anderer westlicher Staaten sowie deren Geheimdienste und privater Stiftungen umfassten. Auch haben westliche Politiker – der damalige deutsche Aussenminister Guido Westerwelle (FDP) gehörte dazu – sich immer wieder unter die zum Teil bewaffneten Demonstranten auf dem Kiewer Maidan-Platz begeben und ihnen ihre Unterstützung zugesagt; ein geradezu einzigartiger Vorgang, den kein westliches Land für sich akzeptieren würde. In einem abgehörten Gespräch von Nuland mit dem damaligen US-Botschafter in Kiew wurde sogar besprochen, welchen besonders US-freundlichen Politiker man nach einem gelungenen Umsturz zum ukrainischen Ministerpräsidenten machen solle.[10]
Am 22. Februar 2014 wurde die legitime, zwischen Russland und der EU lavierende Regierung mit Unterstützung der stellvertretenden US-Aussenministerin Victoria Nuland gestürzt, die den proamerikanischen Premierminister Arsenij Jazenjuk an die Macht brachte. Der verdrängte Präsident Wiktor Janukowitsch war jedoch in von der EU bestätigten Wahlen demokratisch gewählt worden und hatte zwei Tage vor seiner Vertreibung sogar ein Abkommen mit Ministern Frankreichs, Deutschlands und Polens über die Abhaltung vorgezogener Wahlen unterzeichnet.[11]
Auch hatte die UDAR als oppositionelle Partei Vitali Klitschkos Kontakt zur CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Adenauer-Stiftung hielt es für ihre Aufgabe, Oppositionelle zu unterstützen, und geriet so schon im Vorfeld in Konflikte mit der damaligen ukrainischen Regierung und dem Geheimdienst.[12]
Zu den regierungsfeindlichen Protesten auf dem Maidan schreibt Benjamin Abelow, US-Historiker und Experte für Atomwaffenpolitik: «Ende 2013 und Anfang 2014 fanden auf dem Kiewer Maidan regierungsfeindliche Proteste statt. Diese von den USA unterstützten Proteste wurden von gewalttätigen Provokateuren untergraben. Die Gewalt kulminierte schliesslich in einem Staatsstreich. Bei diesem übernahmen bewaffnete, rechtsextreme ukrainische Ultranationalisten Regierungsgebäude und zwangen den demokratisch gewählten prorussischen Präsidenten zur Flucht ins Ausland.»[13]
John Mearsheimer, Professor für Politikwissenschaft an der Universität von Chicago, beschrieb die Folgen so: «Die neue Regierung in Kiew war durch und durch prowestlich und antirussisch, und ihr gehörten vier hochrangige Mitglieder an, die zu Recht als
Neofaschisten bezeichnet werden konnten.»[14]
Die USA spielten bei diesen Ereignissen eine Rolle, auch wenn das volle Ausmass ihrer Beteiligung und die Frage, ob sie die Gewalt direkt geschürt haben, möglicherweise nie vollständig öffentlich geklärt werden kann. Fest steht jedenfalls, wie erwähnt, dass die USA seit 1991 fünf Milliarden US-Dollar in von ihnen ausgewählte prowestliche Organisationen in der Ukraine gesteckt und dass sie schon einen Monat vor dem Staatsstreich hinter den Kulissen nach einem Nachfolger für den amtierenden Präsidenten gesucht haben. Letzteres wurde bekannt, als ein Telefongespräch zwischen der stellvertretenden US-Aussenministerin Victoria Nuland und dem US-Botschafter in der Ukraine,
Geoffrey Pyatt, abgehört oder geleakt und anschliessend online veröffentlicht wurde. Im Laufe des Gesprächs verwendete Nuland einen derben Ausdruck in Bezug auf die EU («Fuck the EU»), was zu Spannungen zwischen Washington und europäischen Hauptstädten führte.[15]
Über die National Endowment for Democracy in Washington, D.C., sind 2012 3,5 Millionen Dollar an knapp 60 verschiedene Einrichtungen in der ganzen Ukraine geleitet worden.[16] In einem von Fareed Zakaria geführten Exklusiv-Interview vom 27. Januar 2015 mit CNN erklärte US-Präsident Barack Obama, einen Deal für einen Machtwechsel ausgehandelt zu haben.[17] Im Februar traf sich Victoria Nuland sowohl mit Tjahnybok als auch mit Arsenij Jazenjuk, der später als neuer Interimspremierminister der Ukraine bestimmt wurde. In dem am 4. Februar 2014 durch Russland an die Öffentlichkeit getragenen Telefongespräch mit Botschafter Pyatt erklärte Nuland, sie zöge Jazenjuk Klitschko vor.[18]
Der Osteuropahistoriker Andreas Kappeler hält fest: «Es trifft zu, dass vom Ausland finanzierte Nichtregierungsorganisationen in der Ukraine wie in zahlreichen anderen Ländern den Aufbau einer Zivilgesellschaft tatkräftig unterstützten.[19] Und der frühere deutsche SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi sagt über die Revolution von 2014, es sei «natürlich unbestritten, dass die USA, wie so oft, auch bei diesem ‹regime change› ihre Finger im Spiel hatten».[20]
CO2 als Haupttreiber des Klimawandels
https://weltwoche.de/story/die-klimareligion-ist-am-ende
Ihr Vorwurf: Der Artikel führe aus, dass CO2 keinen relevanten Einfluss auf das Klima habe. Das stufen Sie «anhand der wissenschaftlichen Sachlage, die CO2 als Haupttreiber des menschengemachten Klimawandels identifiziert hat», als «irreführend» ein.
Die Weltwoche behält sich als kritisches Medium vor, die neue Allianz zwischen Wissenschaft und Macht – wie sie sich etwa bei der Covid-Pandemie, aber auch in der Klimafrage zeigt –, heutzutage gewissermassen das alte Bündnis zwischen Krone und Kirche, zu hinterfragen und zu kritisieren. Früher hiess es «Gotteslästerung», wenn die Untertanen die Weisheit der Monarchen hinterfragten. Heute ist man ein «Leugner» oder «Feind der Wissenschaft», also ein Gesinnungsverbrecher oder Dummkopf, wenn man es wagt, sein demokratisches Grundrecht auf Einspruch auszuüben.
Verschärft hat sich der Machtmissbrauch von oben durch den Klima-Alarmismus der Universitäten. Prominente Professoren treten seither wie Propheten auf, herrisch, die absolute Wahrheit verkündend. Corona brachte dann den seuchengetriebenen Ausnahmezustand, die weitgehende Ausserkraftsetzung unserer Demokratie im Zeichen von täglichen Todeszahlentabellen, die jeden Widerspruch im Ansatz betäuben sollten.
Mehrheit vor Wahrheit heisst mit anderen Worten: Wer die Wahrheit zu besitzen behauptet, betrügt. Denn die Wahrheit ist nie endgültiges Resultat, sie ist eine ewige Suche, ein niemals endender Prozess von Versuch und Irrtum, und die Demokratie ist die bis heute einzige bekannte Staatsform, die diesen Prozess der ständigen Wahrheitsfindung institutionell garantiert. Leidet der Prozess, leidet die Wahrheit, leidet die Demokratie.
Zum Vorwurf, das CO2 (gemeint ist wohl das menschengemachte CO2) habe keinen relevanten Einfluss auf das Klima, lässt sich mit dem Geowissenschaftler Sebastian Lüning historisch festhalten: Im Mittelalter war es in der Schweiz und in anderen Teilen Mitteleuropas ähnlich warm wie heute. Die sogenannte Mittelalterliche Wärmeperiode ist in der Region wissenschaftlich gut dokumentiert: Zwischen 800 und 1300 n. Chr. schrumpften viele Alpengletscher dramatisch und waren zum Teil sogar kürzer als heute. Die Baumgrenze verschob sich nach oben. Der Permafrost taute in hochalpinen Regionen auf, die sich heute noch immer fest im Griff des Eises befinden. Die warmen Temperaturen sind auch durch Baumringe, Pollen, Zuckmücken-Fossilien und weitere geologische Rekonstruktionsmethoden eindeutig belegt.
Lange hatte man angenommen, dass es sich bei der mittelalterlichen Wärme um ein regionales, nordatlantisches Phänomen handeln könnte. Dies hat sich jedoch nicht bestätigt, denn die Warmphase gab es auch in vielen anderen Regionen der Erde, zum Beispiel auf der Antarktischen Halbinsel, in den Anden, in Nordamerika, in der Arktis, im Mittelmeerraum, in Ostafrika, China und Neuseeland.
Auf die mittelalterliche Wärme folgte dann global ein jäher Temperaturabsturz. Während der Kleinen Eiszeit, 1450 bis 1850, kühlte sich das Klima ab, und zwar auf das kälteste Temperaturniveau der gesamten letzten zehntausend Jahre. Dies alles geschah ohne Einfluss von menschengemachtem CO2-Ausstoss.
In der Zusammenfassung des neuen IPCC-Berichts prangt hingegen gleich zu Beginn unübersehbar eine umstrittene Temperaturkurve, die den Eindruck erweckt, als hätte es nur minimale vorindustrielle Klimaveränderungen in den letzten zwei Jahrtausenden gegeben. Mit Beginn der Industrialisierung um 1850 schiesst die Kurve dann raketenhaft um mehr als ein Grad nach oben. Diese Darstellungsweise ist auch als «hockey stick» bekannt: Die klimatisch angeblich ereignislose vorindustrielle Zeit bildet den geradlinigen Schaft, und an dessen Ende kommt mit der rapiden modernen Erwärmung die Kelle des Hockeyschlägers. Bereits im 3. Klimazustandsbericht von 2001 war ein ähnliches Hockeyschläger-Muster enthalten, das den Politikern vorgaukeln sollte, die heutige Erwärmung sei noch nie da gewesen und daher vollständig menschenverschuldet. In den letzten zwei Jahrzehnten machte die Paläoklimatologie dann jedoch grosse Fortschritte, es wurden fleissig Daten gesammelt. Hieraus wurden realistischere Temperaturentwicklungen erstellt, mit ausgeprägter Mittelalterlicher Wärmeperiode und späterer Kleiner Eiszeit.
Umso bitterer ist nun der Rückfall in alte Hockey-Stick-Zeiten. Wie konnte dies passieren? Was waren mögliche Beweggründe für die erneute Verzerrung der Klimageschichte? Die fragwürdige neue Hockeyschläger-Temperaturkurve stammt von einer internationalen Paläoklimatologen-Gruppe, deren Koordinierungsbüro an der Universität Bern beheimatet ist. An dieser Universität lehrt und forscht auch der Klimawissenschaftler Thomas Stocker, der seit 1998 an den Berichten des IPCC mitgewirkt hat. Stocker war Co-Autor der Zusammenfassung für Politiker des 3. IPCC-Klimazustandsberichts, in welchem der Hockey-Stick eine zentrale Rolle spielte. Gut zwanzig Jahre später stammt nun der wiederaufgetauchte Hockeyschläger aus Stockers Universität, wo dieser die Abteilung für Klima- und Umweltphysik leitet. Fünf der neunzehn Autoren der Beiträge zur neuen Hockey-Stick-Kurve kommen aus Bern.
Auf Grundlage von Baumringen konnten Spezialisten nachweisen, dass die Sommertemperaturen in der vorindustriellen Vergangenheit bereits mehrfach das heutige Niveau erreicht hatten. Die Arbeit von Ulf Büntgen von der ETH-Forschungsanstalt WSL und Kollegen wurde nicht in den IPCC-Bericht aufgenommen, obwohl sie rechtzeitig vor Redaktionsschluss veröffentlicht wurde.
Der IPCC verschweigt dabei der Öffentlichkeit, dass viele Fachexperten und Gutachter die Kurve als hochproblematisch ansehen. Sowohl IPCC-Autoren als auch Begutachtungs-Editoren werden von einem politisch gewählten IPCC-Vorstand bestimmt. Bereits bei der Auswahl der am IPCC-Bericht beteiligten Forscher wird daher eine inhaltliche Denkrichtung zementiert, die später kaum noch aufzuweichen ist. Es gelten die Hebelgesetze: Wer am längeren Ende sitzt, setzt sich durch.
Auf der Strecke bleibt die wissenschaftliche Nachhaltigkeit. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis kritische Klimawissenschaftler die Ungereimtheiten im vorgefilterten IPCC-Bericht systematisch aufarbeiten und thematisieren werden. Der Vorfall zeigt, wie politisches Taktieren die wissenschaftliche Integrität des IPCC untergräbt und das in die Institution gesetzte Vertrauen erschüttert.[21]
Es gibt also in der Klimaforschung durchaus alternative Erklärungsansätze für Klimaveränderungen, kritische Analysen von Klimamodellen, abweichende Expertenstimmen, mögliche Probleme mit Daten und Prognosen sowie einen bestimmenden Einfluss politisch-ökonomischer Interessen. Auch die nachfolgenden Ausführungen stützen sich auf überprüfbare wissenschaftliche Quellen.
Ein durchaus ernst zu nehmender alternativer Klimatreiber ist die Sonnenaktivität. Die Sonne durchläuft bekannte Zyklen sowie längerfristige Schwankungen in ihrer Strahlungsintensität. Einige Studien untersuchen, inwieweit diese solaren Zyklen das Erdklima beeinflussen könnten. Beispielsweise zeigte ein internationales Forscherteam Hinweise darauf, dass der 11-Jahres-Rhythmus der Sonne bestimmte regionale Klimamuster beeinflusst.[22] Auch die vorher behandelten historischen Klimaschwankungen wie die Kleine Eiszeit (ca. 15.–19. Jh.) werden teilweise mit Phasen geringer Sonnenaktivität (z. B. dem Maunder-Minimum) in Verbindung gebracht.
Die Sonne dürfte einen grösseren Anteil an der Erwärmung des 20. Jahrhunderts haben, als im IPCC-Konsens angenommen. So hat der Astrophysiker Nir Shaviv von der Hebräischen Universität Jerusalem in einer Studie von 2008 den solaren Einfluss quantifiziert. Er nutzte die Ozeane als «Kalorimeter» und schätzte die solare Klimawirkung über den 11-Jahres-Zyklus auf 1,0–1,5 W/m², was etwa 5–7 Mal stärker wäre als der Effekt der reinen Strahlungsänderung der Sonne. Shaviv und andere folgern daraus, dass ein Verstärkungsmechanismus existieren muss – möglicherweise über Wolkenbildung – der kleine Änderungen der Sonnenaktivität klimawirksam amplifiziert. In der Tat zeigen geologische Daten Korrelationen zwischen vergangenen Solaraktivitätsänderungen und Klimaschwankungen. So korrelieren etwa Sauerstoff-Isotope in Tropfsteinen (als Klimaarchiv) mit der Produktionsrate des kosmogenen Kohlenstoff-14, einem Indikator der Sonnenaktivität. Solche Befunde deuten auf einen gewissen Zusammenhang zwischen Solarzyklen und Erdklima hin.
Aktuell diskutieren Forscher auch das mögliche Eintreten eines «Grand Solar Minimum» in diesem Jahrhundert. Die Physikerin Valentina Zharkova von der Northumbria University prognostizierte anhand eines Sonnenmodells, dass die Sonne zwischen etwa 2020 und 2050 in eine Phase deutlich verringerter Aktivität eintreten könnte – vergleichbar mit dem Maunder-Minimum. Ihrer Studie zufolge könnte ein solches modernes solares Minimum die globale Durchschnittstemperatur zeitweise um bis zu 1,0 °C absenken. Das würde vorübergehend die Erwärmung dämpfen. Tatsächlich zeigen Beobachtungen seit 2019 bereits ungewöhnlich wenige Sonnenflecken, was als Indiz einer beginnenden Schwächephase der Sonne gesehen wird.
Eine weitere Hypothese besagt, dass kosmische Strahlung (hochenergetische Teilchen aus dem Weltraum) das Klima indirekt beeinflussen könnte. Die Idee, prominent vertreten vom dänischen Physiker Henrik Svensmark, lautet: Kosmische Strahlen fördern durch Ionisation der Atmosphäre die Bildung von Aerosolen, die als Kondensationskerne für Wolken dienen. Mehr kosmische Strahlung begünstigt demnach mehr Wolkenbildung (insbesondere tiefe, dichte Wolken), was zu einer Abkühlung führen würde, während eine aktive Sonne mit starkem solarem Magnetfeld die kosmische Strahlung abschirmt, weniger Wolken zulässt und so Erwärmung begünstigt. Experimentelle Tests dieser Hypothese wurden durchgeführt, etwa in der CERN-Experimentreihe CLOUD. Erste Ergebnisse (2006) zeigten tatsächlich, dass eine stärkere Ionisation zu vermehrter Bildung kleiner Aerosolpartikel (~3 nm) führte. Svensmark und Kollegen verweisen auf Studien, die statistische Zusammenhänge zwischen kosmischen Strahlungsschwankungen und der globalen Wolkenbedeckung gefunden haben. Zudem gibt es Untersuchungen, die über geologische Zeiträume (>10^6 Jahre) Korrelationen zwischen der kosmischen Strahlenintensität (bedingt durch die Position des Sonnensystems in der Galaxie) und Erdklimaindikatoren feststellen. Diese werden als Hinweise gewertet, dass kosmische Einflüsse Teil der Klimaevolution der Erde sein könnten.
Neben Sonne und Kosmos werden auch interne, natürliche Klimaschwankungen als Erklärung angeführt. Das Erdsystem zeigt von Natur aus verschiedene Oszillationen und Klimazyklen, die unabhängig vom Menschen auftreten. Beispiele sind die El-Niño/La-Niña-Phänomene, die Atlantische Multidekaden-Oszillation (AMO) oder die Pazifische Dekaden-Oszillation (PDO). Diese können das Klima für Jahre bis Jahrzehnte regional und global beeinflussen. Einige Klimawissenschaftler, darunter Judith Curry, argumentieren, dass ein bedeutender Teil der beobachteten Erwärmung auf solch multidekadische natürliche Schwankungen zurückgeführt werden könnte, die in den gängigen Klimamodellen nicht vollständig erfasst werden.[23] So gab es beispielsweise im frühen 20. Jahrhundert eine Erwärmungsphase (ca. 1910–1940), lange vor dem massiven CO2-Anstieg nach 1950. Studien deuten an, dass diese frühe Erwärmung grösstenteils natürlichen Ursprungs war – etwa durch eine Kombination aus hoher Sonnenaktivität und niedriger vulkanischer Aktivität, verstärkt durch interne Variabilität im Ozean-Atmosphäre-System.[24]
Klimamodelle sind zentrale Werkzeuge, um den Einfluss von CO2 auf das Klima abzuschätzen. Doch ist der Vorwurf ernst zu nehmen, solche Modelle seien übersensibel gegenüber Treibhausgasen und würden daher mehr Erwärmung projizieren, als tatsächlich eintritt. So haben verschiedene Studien gezeigt, dass viele Modelle im Vergleich zur Realität «zu warm» laufen. Ein Beispiel ist eine Analyse von Fyfe et al. (2013) in Nature, die ergab, dass die meisten Klimamodelle für den Zeitraum 1998–2012 höhere Erwärmungstrends berechneten als in beobachteten Temperaturreihen (HadCRUT4) tatsächlich gemessen wurde.[25] In ähnlicher Weise stellte eine Auswertung fest, dass die Modellprojektionen für 1998–2014 etwa 2,2-mal so viel Erwärmung ergaben, wie gemessen wurde. Mit anderen Worten: Die Modelle haben die Erwärmung der letzten Jahrzehnte tendenziell überschätzt.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Abbildungsgenauigkeit komplexer Prozesse im Klimasystem. Insbesondere Wolken, Aerosole und Ozeanströmungen sind schwierig zu modellieren. Selbst der IPCC räumt ein: «Die Simulation von Wolken in Klimamodellen bleibt anspruchsvoll. Mit sehr hoher Sicherheit erklären Unsicherheiten bei Wolkenprozessen einen Grossteil der Bandbreite in den modellierten Klimasensitivitäten.»[26] Diese grosse Unsicherheitsspanne kann so interpretiert werden, dass Szenarien mit geringer Erwärmung nicht ausgeschlossen werden können.
Kritische Experten monieren zudem, dass Modelle häufig durch Nachjustierung an die Vergangenheit angepasst würden (etwa durch Annahmen über Aerosoleffekte), um die historische Erwärmung zu reproduzieren. So meinte der US-Atmosphärenphysiker Richard Lindzen, viele Modelle würden eine starke kühlende Wirkung von Industrie-Aerosolen annehmen, um die moderate Erwärmung des 20. Jahrhunderts zu erklären – was impliziert, dass ohne diese Annahme die Modelle zu viel CO2-bedingte Erwärmung ergeben hätten.[27] Wenn diese Aerosol-Annahmen falsch oder übertrieben sind, wäre die CO2-Wirkung überschätzt.
Die als wissenschaftlicher «Konsens» stipulierten Klimamodelle leiden an drei Hauptproblemen: (1) mögliche Überschätzung der CO2-Klimasensitivität (fehlende negative Rückkopplungen, zu starke positive Feedbacks), (2) unzureichende Darstellung natürlicher Variabilität und komplexer Prozesse (insbesondere Wolken) und (3) nachträgliches Anpassen der Modelle an Beobachtungen, was die Prognosegüte fraglich macht. Die genannten Studien geben den Kritikern starke Argumente, um die Aussage zu untermauern, dass CO2 als alleiniger Haupttreiber in Modellen überschätzt sein könnte.[28]
Es gibt eine ganze Reihe von ernstzunehmenden Wissenschaftlern und Experten, die öffentlich abweichende Meinungen vertreten. Hier einige bekannte Persönlichkeiten und ihre Kernargumente:
Richard S. Lindzen – emeritierter Atmosphärenphysiker am MIT. Lindzen zweifelt nicht daran, dass CO2 ein Treibhausgas ist, aber er ist überzeugt, dass das Klima weniger empfindlich darauf reagiert als in gängigen Modellen angenommen. Er verweist auf mögliche stabilisierende Rückkopplungen (z. B. die Iris-Hypothese) und kritisiert einen «Gruppendenken»-Effekt in der Klimawissenschaft. In Veröffentlichungen argumentiert Lindzen, die beobachtete Erwärmung lasse sich auch mit einer geringeren Sensitivität erklären, wenn man die Unsicherheiten einbezieht.[29]
Judith Curry – Klimawissenschaftlerin (ehemals Georgia Institute of Technology). Sie betont vor allem die Unsicherheit in Klimaprognosen und die Rolle natürlicher Variabilität. Curry hat Publikationen zur multidekadischen Klimavariabilität (z. B. der «Atlantik-Pazifik-Oszillation») verfasst und argumentiert, dass diese natürlichen Zyklen einen grösseren Anteil an Kurzfristtrends haben könnten, als vom IPCC zugestanden. Sie kritisiert, dass das Klimasystem zu komplex sei, um es mit aktuellen Modellen genau vorherzusagen, und ruft zu mehr Offenheit in der Debatte auf, statt unbequeme Fragen als «Klimaleugnung» abzustempeln.[30] Curry trat nach eigenen Angaben von ihrer Universitätsprofessur zurück, weil sie die politische Aufgeladenheit der Klimaforschung kritisch sieht.
Nir Shaviv – Astrophysiker an der Hebräischen Universität Jerusalem. Er vertritt die Ansicht, dass ein bedeutender Teil der Erwärmung durch die Sonne und kosmische Einflüsse erklärt werden kann. Shaviv publizierte Studien zur Klimawirkung galaktischer kosmischer Strahlung und der solaren Amplifikation (siehe oben). In einer oft zitierten Arbeit schätzt er, dass bis zu ~50% der Erwärmung im 20. Jahrhundert auf indirekte solare Effekte (verstärkte Wolkenbildung bei niedriger Sonnenaktivität) zurückgehen könnten. Damit würde die Sonne (zusammen mit kosmischen Strahlen) nahezu gleichrangig mit dem CO2-Effekt stehen. Shaviv betont allerdings ebenfalls die Unsicherheiten und fordert, man solle die Sonne-Klima-Kopplung weiter erforschen, bevor man eindeutige Schlüsse zieht.
Henrik Svensmark – Physiker am Dänischen Nationalen Weltrauminstitut. Er ist der Hauptvertreter der bereits erwähnten Kosmische-Strahlung-Wolken-Hypothese. Svensmark publizierte mehrere Arbeiten, die auf Korrelationen zwischen der Ankunft galaktischer Strahlung und Änderungen der Wolkenbedeckung beziehungsweise Temperatur hinweisen. Ausserdem führte er Cloud-Kammer-Experimente durch, um den Effekt nachzustellen. Er zieht daraus den Schluss, dass kosmische Strahlen ein wichtiger Klimafaktor sind und dass Klimamodelle diesen natürlichen Mechanismus übersehen.
S. Fred Singer (†2019) – Atmosphärenphysiker und einer der frühesten Kritiker der CO2-These. Singer argumentierte seit den 1990er Jahren, die beobachtete Erwärmung sei nicht ungewöhnlich im Kontext natürlicher Klimavariationen. In Zusammenarbeit mit Dennis Avery propagierte er die Theorie eines ~1500-Jahre-Klimazyklus (Dansgaard-Oeschger-Zyklus), der unabhängig vom Menschen Warm- und Kaltphasen hervorbringe.[31] Er war Mitautor des NIPCC-Reports (Nongovernmental International Panel on Climate Change), einem Gegenentwurf zum IPCC-Bericht, der 2008 veröffentlicht wurde und die natürlichen Klimafaktoren betonte.
Willie Soon – Astrophysiker am Harvard-Smithsonian Center. Soon forscht zur Sonne und hat in Fachartikeln festgestellt, die Variationen der Sonnenstrahlung könnten einen Grossteil der jüngsten Erwärmung erklären. Eine Arbeit von Soon und Kollegen (2003) brachte die Klimadaten mit den Zyklen verschiedener Himmelskörper (Sonne, Mond, Planeten) in Verbindung.
Es gibt noch andere bekannte Namen – etwa Roy Spencer und John Christy (Klimatologen, University of Alabama) –, die vor allem durch ihre Auswertungen von Satellitendaten bekannt sind. Sie fanden in den 1990er Jahren zunächst weniger Erwärmung in der Troposphäre, als Bodendaten zeigten.
Es ist wichtig, zu beachten, dass diese Expertenmeinungen in der Regel nicht bestreiten, dass es einen Treibhauseffekt gibt oder dass CO2 grundsätzlich wärmt. Vielmehr liegt der Schwerpunkt auf dem Grad des menschlichen Einflusses. Die genannten Personen vertreten zumeist die These, dass natürliche Faktoren stärker und Unsicherheiten grösser sind, als vom IPCC dargestellt. Ihre Veröffentlichungen müssten ernst genommen werden und Grundlage dazu bieten, politische Forderungen bezüglich der Dringlichkeit von Emissionsreduktionen zu überdenken.
Die vorherrschende Klimatheorie berücksichtigt die Ungenauigkeiten und Unsicherheiten in den Klimadaten sowie die Schwierigkeiten bei Messmethoden zu wenig. Die beobachtete Erwärmung könnte geringer sein oder unsicherer, als allgemein berichtet wird, wodurch die Signifikanz des CO2-Effekts in Frage gestellt würde.
Die Messung eines globalen Temperaturanstiegs von rund 1°C seit dem vorindustriellen Zeitalter beruht auf der Zusammenführung tausender Messreihen mit unterschiedlichen Messinstrumenten und -methoden. Messfehler und Datenlücken könnten diesen Anstieg statistisch unschlüssig machen. So hat etwa der Forscher Patrick Frank argumentiert, dass die Unsicherheit der gemessenen globalen Durchschnittstemperatur grösser sei als angenommen. In einer Analyse berücksichtigte er systematische Fehler der Wetterstationen und kam zu dem Ergebnis, dass der Anstieg von ~0,8°C seit 1850 eine Unsicherheitsmarge von ±0,98°C habe.[32] Mit anderen Worten: Die Fehlerbalken wären grösser als das Signal, was es unmöglich mache, mit hoher Sicherheit zu sagen, ob überhaupt eine signifikante Erwärmung stattfand.[33] Sollte dies zutreffen, wäre der Nachweis der Erwärmungstrends statistisch schwächer, als es offizielle Klimaberichte darstellen.
Ein weiteres Problem ist der städtische Wärmeinseleffekt (UHI). Der Ausbau von Städten und Infrastruktur nahe Messstationen dürften zu einem künstlichen Wärmebias führen. So wurden wissenschaftliche Aufsätze veröffentlicht (etwa von McKitrick und Michaels), die nahelegen, dass sozioökonomische Faktoren und urbane Einflüsse mit den Mustern der gemessenen Erwärmung korrelieren. Wenn tatsächlich ein Teil des Trends durch UHI oder Instrumentenänderungen verursacht wäre, würde das den menschengemachten CO2-Anteil relativieren.
Ein erhebliches Problem sind die Unsicherheiten in zukünftigen Prognosen. Diese Unsicherheit hat verschiedene Quellen: Unklarheit über zukünftige Emissionen, über klimatische Rückkopplungen und über die natürliche Variabilität. Klimamodelle basieren zwar auf der Physik, enthalten aber dennoch viele Parameter, die nicht genau bekannt sind – z. B. das Verhalten von Wolken oder Aerosolen (siehe oben). Schon kleine Änderungen in Annahmen können auf lange Sicht grosse Unterschiede bedeuten. Frühere Vorhersagen sind alles andere als exakt eingetroffen. So gab es Projektionen aus den 1990er Jahren, die für 2020 deutlich mehr Erwärmung vorhersagten, als nun gemessen wird. Diese Abweichungen sind ein Indiz dafür, dass Klimamodelle allzu unzuverlässig sind, um exakte zeitliche Abläufe zu prognostizieren.
Zudem fehlen Kenntnisse über gewisse Klimaprozesse. Beispielsweise sind die Rückkopplungen durch Wolken und Wasserdampf komplex: Erwärmung führt zu mehr Wasserdampf (stärkstes Treibhausgas) und daher zu weiterer Erwärmung, aber sie könnte auch die Wolkenverteilung ändern, was sowohl kühlend als auch wärmend wirken kann. Hier bestehen weiterhin wissenschaftliche Unsicherheiten, was zu einer Bandbreite von Klimasensitivitäts-Schätzungen führt.[34]
Auch kritische Wissenschaftler anerkennen, dass die Temperatur gestiegen ist, doch sie heben hervor, dass Messunsicherheiten und Datenverarbeitungsentscheidungen den genauen Wert und die Interpretation beeinflussen. Die Unsicherheiten in Klimaprognosen mahnen zu politischer Zurückhaltung: Wenn die Modelle unsicher sind, sollte man keine übereilten, drastischen wohlstandsvermindernden Massnahmen ergreifen und hochindustrielle Länder gewissermassen wieder deindustrialisieren.
Selbstverständlich ist die Debatte um den Klimawandel keine rein wissenschaftliche, sondern wird stark von politischen und wirtschaftlichen Interessen geprägt. Dies gilt für beide Seiten – sowohl für diejenige, die vor den Folgen der Erwärmung warnt, als auch für jene, die den menschlichen Einfluss für weniger entscheidend hält. Experten, die gegen das menschengemachte CO2 als Hauptursache der Klimaerwärmung argumentieren, weisen oft darauf hin, dass milliardenschwere Klimapolitik-Programme und Forschungsförderungen ein «Klimaalarm»-Narrativ begünstigen.
Die etablierte Klimaforschung ist jedenfalls nicht frei von Interessenkonflikten. Klimaforscher haben einen Anreiz, die Gefährlichkeit des Klimawandels zu betonen, um Forschungsgelder und öffentliche Aufmerksamkeit zu erhalten. Zudem werden IPCC-Berichte von Regierungen abgesegnet, so dass hier auch politische Einflüsse wirken.
Zusammenfassend existiert eine Vielzahl von Studien und Meinungen, die alternative Ursachen für die globale Erwärmung anführen oder die vorherrschenden Modelle und Datenauswertungen kritisch hinterfragen. Diese reichen von solar-astronomischen Erklärungen (Sonnenzyklen, kosmische Strahlung) über Hinweise auf natürliche Klimazyklen bis hin zu methodischen Kritiken an Klimamodellen und Messreihen. Die genannten Punkte werden durchaus ernsthaft wissenschaftlich diskutiert. Wichtig ist, dass Wissenschaft ein fortlaufender Prozess ist: Skeptische Hypothesen haben in der Vergangenheit auch dazu geführt, dass Methoden verbessert und Verständnislücken geschlossen wurden (z. B. bessere Satellitendaten oder gründlichere Unsicherheitsanalysen in Modellen.[35]
Letztlich muss die Auseinandersetzung mit fundierten wissenschaftlichen Argumenten geführt werden. Die hier präsentierten, vom Mainstream abweichenden Positionen – wie sie auch die Weltwoche veröffentlicht – tragen zur Vollständigkeit der Debatte bei, indem sie blinde Flecken beleuchten. Sie entsprechen dem, was der britisch-österreichische Philosoph Karl Raimund Popper als Falsifizierung bezeichnet hat, den Versuch, bestehende Hypothesen immer wieder durch andere und bessere Hypothesen herauszufordern. Nicht Konsens, begründeter Dissens ist der Weg der Wissenschaft und eben auch des Journalismus.
Sozialist Hitler
https://weltwoche.de/daily/sozialist-hitler
Ihr Vorwurf: Der Artikel lege dar, warum Hitler ein Sozialist gewesen sei. Dabei lasse er allerdings ausser Acht, dass Hitler Sozialisten verfolgt habe und seine politische Ideologie sich Historikern zufolge stark von sozialistischen Ideen unterschieden habe. Daher stufen Sie den Artikel als irreführend ein.
Lenin, Stalin, Mao und so gut wie alle kommunistischen Gewaltherrscher haben Menschen verfolgt, eingesperrt und umgebracht, die zweifellos bekennende Kommunisten waren. Würde jemand daraus – wie beim Beispiel Adolf Hitler – den Schluss ziehen, Lenin, Stalin und Mao könnten gar keine Kommunisten gewesen sein, da sie ja Kommunisten verfolgten? Die Tatsache, dass die eine politische Gruppierung die andere verfolgt und bekämpft, bedeutet nicht, dass die ideologischen Wurzeln nicht identisch sein können. Hitler verbündete sich mit Stalin, um sich wieder mit ihm zu verkrachen. Die Stalinisten ihrerseits verfolgten die Trotzkisten, die Nationalsozialisten erschossen im «Röhm-Putsch» von 1934 zahlreiche SA-Angehörige als «Abweichler» in der eigenen Parteiorganisation.
Der von Ihnen gerügte Artikel zeigt anhand von zahlreichen Zitaten und Beispielen, wie sehr sich Adolf Hitler als Sozialist gefühlt hat. Wenn Sie diese Tatsache abstreiten, stellen Sie sich gegen die Erkenntnisse der neueren Totalitarismus-Forschung von Persönlichkeiten wie die Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek und Karl R. Popper oder aber von Hannah Arendt, Robert Röpke, Ludwig von Mises, Karl Dietrich Bracher usw.
Gemäss deren Erkenntnissen haben Nationalsozialismus, Faschismus und Sozialismus dieselben ideologischen Wurzeln, welche die Ursache des Totalitarismus bilden, nämlich eine möglichst unbeschränkte Staatsmacht (Etatismus), die Überbetonung der Gemeinschaft (Kollektivismus) und Missachtung der Freiheit des Einzelmenschen (Antiindividualismus, Antiliberalismus).[36]
Doch der angebliche Antifaschismus diente den sozialistischen Regimes seit je als Mythos, Kampfmittel und Legitimation. Die Machthaber der DDR strichen das Wort «Nationalsozialismus» aus ihrem Wortschatz, da sie der Begriff «Sozialismus» darin störte, und beschimpften fast alle Gegner ihres Systems als «Faschisten». Die Absage an die Demokratie unter dem Deckmantel des «Antifaschismus» verführte in den 1970er Jahren namentlich in Deutschland (Rote-Armee-Fraktion) und Italien (Rote Brigaden) totalitäre Sozialisten zum offenen Terrorismus und zum politischen Mord.
Dennoch tun noch immer allzu viele so, als ob es im 20. Jahrhundert nur eine totalitäre Herrschaftsform gegeben hätte. Der zum Glück längst erledigte braune Totalitarismus und die noch immer nicht erledigte rote Spielart werden dabei mit höchst ungleichen Ellen gemessen. Bei uns werde der Pfannkuchen immer nur auf einer Seite gebacken, deshalb stinke er auch so angebrannt – so meinte Wilhelm Röpke.[37]
Ludwig von Mises – ein massgeblicher Vordenker der liberalen Gesellschaft – hat bereits 1932 festgehalten: «Beide – Marxismus und Nationalsozialismus – stimmen in der Gegnerschaft gegen den Liberalismus und in der Ablehnung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung überein. Beide streben eine sozialistische Gesellschaftsordnung an.»[38] Wilhelm Röpke schrieb 1937 in der Neuen Zürcher Zeitung: «Der Antifaschismus der Kommunisten und der Antikommunismus der Faschisten – im Grunde ist das ein Familienstreit innerhalb des totalitären Sektors der Welt.»[39] Friedrich August von Hayek hat mit seinem Werk «Der Weg zur Knechtschaft» 1944 eine äusserst fundierte Abrechnung mit den «rechten» und «linken» Diktaturen geliefert. Hayek zeigte auf, dass nur eine liberale Ordnung zu einer Gesellschaft freier und wohlhabender Menschen führen kann.[40] Fast gleichzeitig entlarvte der Philosoph Sir Karl R. Popper die Nationalsozialisten wie die Sozialisten als Feinde der «offenen Gesellschaft».[41]
Die Soziologin und Politologin Hannah Arendt hat die gemeinsamen ideologischen Grundlagen von Nationalsozialismus und Sozialismus mit dem Begriff «Totalitarismus» treffend erfasst.[42] Der deutsche Historiker Karl Dietrich Bracher beschrieb 1982 die Gemeinsamkeiten der beiden grossen verführerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts.[43] Der französische Intellektuelle André Glucksmann befasste sich als scharfer Kritiker mit dem Gemeinsamen von totalitären Systemen jeglicher Couleur.[44] In Frankreich sind die Wesensverwandtschaft und das Komplizentum des roten und des braunen Totalitarismus 1995 durch François Furet im Werk «Das Ende einer Illusion»[45] und 1997 durch Stéfane Courtois in einem «Schwarzbuch des Kommunismus»[46] vorbildlich erforscht und dargestellt worden. Der Philosoph Jean-François Revel hat den Grund für die wütenden Reaktionen auf das «Schwarzbuch des Kommunismus» so zusammengefasst: «Es ist nicht angenehm, zugeben zu müssen, dass man fast ein Jahrhundert lang den Typus eines politischen Regimes unterstützt hat, der im Grunde identisch ist mit demjenigen, den man als Verkörperung des Bösen bekämpft hat (Nazismus). Der Schmerz dieses Bekenntnisses wird von der ganzen Linken befürchtet.»[47] Thierry Wolton befasste sich im Jahr 2000 mit «Rot-Braun, der Pakt gegen die Demokratie von 1939 bis heute».[48] Hans Wilhelm Vahlefeld hat 2002 über «Deutschlands totalitäre Tradition» geschrieben, nämlich über «Nationalsozialismus und SED-Sozialismus als politische Religionen».[49]
Wie sehr sich sogar die Sozialisten und Sozialdemokraten in der neutralen Schweiz von Hitlers Sozialismus beeindrucken liessen, bezeugen zahlreiche Artikel in der Berner Tagwacht, dem offiziellen Organ der SP Schweiz. Die Tatsache, dass Hitler und Mussolini auch die Sozialisten und Sozialdemokraten bekämpft haben, schliesst nicht aus, dass wichtige Stimmen der Schweizer SP den ideologischen Grundlagen der braunen und schwarzen Diktatur mit Verständnis, ja Bewunderung gegenüberstanden. Den Ursachen von Unfreiheit, Verfolgung und Terror – der Staatsallmacht, dem Kollektivismus und dem Antikapitalismus – brachte die SP Schweiz durchaus Gefühle der Faszination entgegnen.[50]
Deutliche Verachtung gegenüber der Demokratie und damit eine unverhohlene totalitäre Einstellung kommt in vielen Artikeln in der Berner Tagwacht zum Ausdruck. Mit welch deutlicher Sympathie das offizielle Publikationsorgan der SP Schweiz die europäischen Diktaturen beurteilte, wie stark es dem Kollektivismus huldigte und wie sehr es Anpassungen der Schweiz das Wort redete, belegt folgende Aussage von 1940: «Das arbeitende Volk der Schweiz gewinnt heute auf alle Fälle zusehends mehr Verständnis für das Beispiel der autoritären Staaten, die Wirtschaft und den Reichtum, das Wissen und das Können dem Volksganzen unterzuordnen […]. Das wäre eine Anpassung, die wir uns alle gefallen lassen könnten und mit der wir auch im neuen Europa zu bestehen vermöchten.»[51] Die Berner Tagwacht schrieb im Sommer 1940 über den NS-Staat: «Er ist kein kommunistischer, kein sozialistischer Staat, er siegt aber mit der Devise Nationalsozialismus […]. Wir sehen auf allen Wegen eine Welt im Umbruch; wo ihn der Krieg oder die Revolution nicht bringt, sieht sich die kapitalistische Gesellschaft selbst zur Korrektur gezwungen – zur Regulierung ihrer Wildwasser und Sumpftümpel.»[52]
Einen Leitartikel über «Das deutsche Wirtschaftssystem» zierte das offizielle Publikationsorgan der SP Schweiz mit folgenden bekenntnishaften Phrasen: «Die neue Wirtschaftsordnung, die hier im Werden ist, kann erst in der Nachkriegszeit ihre volle Bedeutung erlangen. Sie tritt der alten Ordnung gegenüber, die ihre Form im vorigen Jahrhundert erhielt und die nicht nur in Deutschland als überlebt erkannt worden ist.» Kaufkräftig sei dort das Geld «nur im Rahmen der dem Geldbesitzer zugebilligten Gütermenge». «Dadurch» – freute sich das SP-Blatt – sei im nationalsozialistischen Deutschland auch «der Begriff des Eigentums gewandelt».[53]
In auffallender ideologischer Verbundenheit lobte die Berner Tagwacht das Dritte Reich: «Mit der Ablösung der alten liberalen Wirtschaftsordnung durch bewusste staatliche Lenkung vollzieht sich auch ein Wandel in den grundsätzlichen wirtschaftspolitischen Anschauungen. […] Ein kapitalarmes Land wie Deutschland ist jetzt nicht mehr darauf angewiesen, ins Ausland zu laufen und dort ausländisches Kapital zu borgen. Um deutsche Arbeitskräfte mit deutschen Naturschätzen zu vermählen, braucht man nicht mehr die Segnungen des englischen Bankiers. Das heisst aber, das Kapitalvorurteil zu brechen. Deutschland hat der ganzen Welt nicht nur die Brechung der Zinsknechtschaft, sondern auch der Kapitalknechtschaft überhaupt geschenkt. Selbstverständlich stellt auch die deutsche Technik des Kapitalersatzes durch innere Kreditausweitung eine grosse Kunst dar, deren Geheimnisse im Ausland noch nicht genau bekannt wurden.»[54]
Anfang 1941 bejubelte das offizielle Organ der SP Schweiz den revolutionären Charakter der totalitären Regimes in Deutschland und Italien: «Die Revolution 1918 ist steckengeblieben, zurückgeschlagen worden. In anderem Sinne haben der Faschismus und der Nationalsozialismus die Dinge wieder ins Rollen gebracht. Beide Bewegungen wachsen über ihre Anfangszwecke hinaus, sind darüber hinausgewachsen. Einst reaktionär wirkend, sind sie heute Träger der Revolutionen. Einzig wahr, was der Sozialismus immer sagte: die soziale Idee stirbt nie und nie die Arbeiterklasse als revolutionärer Massenfaktor.»[55]
«Meinungsäusserungen im Sinne von SVP und AfD»
Vorwurf: In den folgenden Beiträgen sei aufgefallen, dass sie Meinungsäusserungen zugunsten von Parteien wie SVP und AfD enthalten, ohne als Kommentar gekennzeichnet zu sein und ohne dass Wochenblick [sic!] eine entsprechende Perspektive offenlege:
https://weltwoche.de/daily/nach-rekorderfolg-der-rechten-opposition-ard-ruft-normalisierung-der-afd-aus-jetzt-muessen-den-worten-taten-folgen/ («Höchste Zeit also, dass ARD und Co. ihre Berichterstattung über die AfD ‹normalisieren› und endlich ihrem mit Gebührenmilliarden aus dem Portemonnaie der Bürger bezahlten Auftrag nachkommen, ausgewogen und sachlich zu berichten. Abnormal ist nicht die AfD, abnormal ist ihre Behandlung durch die Medien.»
https://weltwoche.ch/daily/ukraine-krieg-dass-russland-und-amerika-in-riad-verhandeln-ist-ein-lobenswerter-anfang-dass-die-schweiz-dabei-ueberhaupt-keine-rolle-spielt-ist-selbstverschuldet-und-sehr-bitter/ («Wer den Ukraine-Krieg differenziert betrachtete, war schnell ein Putin-Versteher. Wer damals die Corona-Massnahmen hinterfragte, ein Verschwörungstheoretiker, wer die Energiewende kritisierte, war ein Klimaleugner, wer gegen den grossen Zustrom an Asylbewerbern protestierte, ein Rassist. Dumm nur, dass die Kritiker – wie in der Schweiz die SVP – am Ende halt doch recht bekommen.»)
https://weltwoche.ch/story/unsichere-welt-sichere-schweiz/ («Die EU braucht dringend Geld, und darum braucht sie die Schweiz als neuen Netto-Zahler. Die Eurokraten planen die feindliche Übernahme der Eidgenossenschaft durch ein Paket «institutioneller Verträge». Sie würden fremdes Recht, fremde Richter und fremde Sanktionen ins Land bringen, mehr Bürokratie und Armut, weniger Freiheit und Wohlstand. Unter den Parteien trotzt nur die SVP der Unterwerfung.»)
Meine Stellungnahme dazu lautet wie folgt: Bei der hier gerügten Nennung der Parteien AfD und SVP in verschiedenen politischen Zusammenhängen handelt es sich ausnahmslos um überprüfbare Aussagen, die den Fakten entsprechen. Was die Forderung nach einer strikten Trennung von Tatsachen und Meinungen betrifft, ist festzuhalten: Wie alle mir bekannten privatwirtschaftlich herausgegebenen Zeitungen und Zeitschriften des deutschsprachigen Raums kennt die Weltwoche in ihren Beiträgen keine strikte Trennung zwischen Nachrichten und Kommentar beziehungsweise Fakten und Meinungen. Eine solche Trennung gibt es auch nicht beim Spiegel, bei der Zeit, bei der Süddeutschen Zeitung, bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, bei der Welt oder bei der Tageszeitung (taz). Und es gibt diese Trennung genauso wenig bei den privaten schweizerischen Medien. Anders ist es bei den öffentlich-rechtlichen Medien, die von den Bürgern Zwangsgebühren erheben. Bei diesen haben die Konsumenten ein Anrecht auf bestmögliche Trennung von Fakten und Meinungen, aber auch auf Einbezug der Meinungen der demokratisch legitimierten Parteien wie der AfD in Deutschland oder der SVP in der Schweiz.
Eine von jeder Meinung säuberlich und zu 100 Prozent getrennte Nachricht gibt es journalistisch in einem sinnvollen Text allerdings überhaupt nicht. Dies gilt für Tageszeitungen, aber erst recht für eine Wochenzeitung wie die Weltwoche, die Ereignisse in den grösseren Rahmen stellt, interpretiert und – natürlich – kommentiert. Zu kritisieren wären viel eher Zeitungen, die den Lesern durch ihre Auswahl der Fakten genauso eine Meinung vorsetzen, aber so tun, als würden sie nackte Information transportieren. Im Übrigen enthält die Weltwoche zahlreiche Kolumnen, in denen Kolumnisten von links bis rechts allwöchentlich ihre freie Meinung äussern. Wer sagt denn überhaupt, man müsse Kommentar und Recherche trennen? Dieses Postulat ist willkürlich, und ich wüsste nicht, welche durch was auch immer legitimierte Instanz dies «befehlen» könnte oder sollte. Diese Forderung unterschätzt auch die Urteilskraft des Lesers, der oft mündiger und kritischer ist als die Journalisten und Kommentatoren.
Auf wissenschaftlicher Ebene ist die Auseinandersetzung um eine angebliche Trennung von Fakten und Meinungen seit Karl R. Poppers «Logik der Forschung» längst entschieden.[56] Dies betonte auch der profilierte österreichische Journalist Peter Michael Lingens in der Presse.[57] Popper habe mit dem Irrglauben aufgeräumt, dass Wissenschaftler ihre Theorien erarbeiteten, indem sie wahllos Fakten sammeln, aus denen sie dann die richtigen Zusammenhänge destillieren. Der Prozess ist immer umgekehrt: Sie gehen von einer Hypothese aus, die sie durch Fakten zu belegen, zu «verifizieren» suchen. Wenn sie seriös sind, nehmen sie danach freilich die psychologisch viel schwierigere Aufgabe auf sich, ihre Hypothese zu «falsifizieren»: empirische Ergebnisse zu finden, die gegen ihre Richtigkeit sprechen.
Im Qualitätsjournalismus sollte es ähnlich sein: Der gute Journalist sucht zwar primär nach Belegen für die Richtigkeit der Hypothese, mittels derer er ein bestimmtes Geschehen – etwa einen Wahlausgang – interpretieren will, aber er unterlässt diese Interpretation, wenn er auf Belege ihres Gegenteils stösst.
Werturteile können wissenschaftlich zwingend nicht aus Tatsachenbeschreibungen abgeleitet werden. Sollenssätze folgen logisch nie aus Seinssätzen. Das ist eine wesentliche Erkenntnis des britischen Empirismus, vertreten etwa durch den Philosophen David Hume. Deshalb sollte man grundsätzlich im Journalismus, wie es die Weltwoche tut, eine Vielfalt an Meinungen zulassen, weil man aus Fakten niemals nur eine Deutung gleichsam naturgesetzlich ableiten kann. Genau dies aber geschieht meines Erachtens zu oft in den Medien. Darum stellt sich die Weltwoche gegen jede Form von Meinungseinfalt und pflegt die Meinungsvielfalt. Damit sichern wir auch ab, dass der Leser in unserer Zeitung nicht nur eine Sicht bekommt. Dadurch erhöhen wir Glaubwürdigkeit und Auswahl zur besseren Meinungsbildung. Wir möchten das Gespräch und die Debatte fördern, das selbständige Denken bei den Lesern.
Ungeachtet dessen ist die freie Äusserung von Meinungen journalistisch wichtig. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat schon 1986 in einem wichtigen Medienurteil klargestellt, dass dann, wenn ein Sachverhalt korrekt dargestellt ist, der Journalist selbstverständlich zu persönlichen und moralischen Bewertungen berechtigt ist, vorausgesetzt, dass er sie in Worten vorbringt, die als angemessen angesehen werden können. Ein sehr kritischer Sachverhalt, den kritisch zu bewerten jedenfalls möglich ist, darf daher mit entsprechend harten Worten kritisiert werden.[58]
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben, und grüsse Sie freundlich
Roger Köppel
[1] Roger Köppel: Vielfalt und Ermutigung, in: Die Weltwoche Nr. 51/52, 21.12.2023, S. 3.
[2] Roger Köppel: Corona, Wahrheit und Willkür, in: Die Weltwoche Nr. 14, 4.4.2024, S. 3.
[3] https://www.bbc.com/news/world-europe-26079957
[4] Professor Jeffrey D. Sachs: «Der Krieg in der Ukraine ist vorbei. Der Verlierer, der durch Verhandlungen gerettet werden wird, ist die Ukraine. Der zweite Verlierer ist: Europa.», https://weltwoche.ch/daily/professor-jeffrey-d-sachs-der-krieg-in-der-ukraine-ist-vorbei-der-verlierer-der-durch-verhandlungen-gerettet-werden-wird-ist-die-ukraine-der-zweite-verlierer-ist-europa/
[5] Ivan Katchanovski: Was auf dem Maidan wirklich geschah, in: Die Weltwoche Nr. 5, 2.2.2023, S. 44.
[6] Alice Bota, Kerstin Kohlenberg: Haben die Amis den Maidan gekauft? In: Die Zeit. Nr. 20, 13.5.2015, S. 8 (zeit.de).
[7] Tagesschau.de: McCain unterstützt Opposition (Memento vom 15. Dezember 2013 im Internet Archive)
[8] Victoria Nuland gives food for demonstration people in Ukraine. In: YouTube. Abgerufen am 26. Oktober 2022 (deutsch).
[9] Obama verhängt Sanktionen gegen Ukraine. Tages-Anzeiger Ausland, 20.2.2014, abgerufen am 20. Februar 2014.
[10] Michael von der Schulenburg, Vize-Generalsekretär der Vereinten Nationen a. D.: Russland, der Westen und das Völkerrecht, in: Die Weltwoche Nr. 28, 11.7.2024, S. 38.
[11] Guy Mettan: Geschichte eines vermeidbaren Krieges, in: Die Weltwoche Nr. 8, 12.2.2023, S. 6.
[12] Box-Weltmeister Vitali Klitschko engagiert sich verstärkt in der ukrainischen Politik, kas, 25. Jutta Sommerbauer: Wahlen in der Ukraine: Klitschkos schwierigster Kampf. In: Die Presse. 27. Oktober 2012, abgerufen am 22. Dezember 2013. Konrad Schuller, Kiew: Ukraine: Inszenierung eines Missverständnisses. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 18. Oktober 2021]): «Er (Niko Lange) … hatte … versucht, die zersplitterte westlich orientierte Opposition an einen Tisch zu bringen – eine für die Konrad-Adenauer-Stiftung natürliche Aufgabe, da mehrere Parteien dieses Spektrums, etwa die Gruppierungen der früheren ‹orangefarbenen› Revolutionsführer Julija Timoschenko und Viktor Juschtschenko, der Europäischen Volkspartei (EVP), zu der auch die deutschen Unionsparteien gehören, als Beobachter verbunden sind.»
[13] Benjamin Abelow: Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte, Die Rolle der USA und der Nato im Ukraine-Konflikt, Die Weltwoche, Spezial-Ausgabe, 27.10.2022, S. 12. chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://weltwoche.ch/wp-content/uploads/wewo2022_43_UKRA-1.pdf
[14] Ebenda.
[15] Benjamin Abelow: «Wir müssen diesen Krieg beenden, bevor er aus dem Ruder läuft», in: Die Weltwoche Nr. 43, Spezial-Ausgabe, 27.10.2022, S. 12.
[16] Ukraine|National Endowment for Democracy Selbstauskunft des National Endowment for Democracy.
[17] Website der US-Botschaft in Russland: President Obama’s Interview with Fareed Zakaria of CNN, Transkript auf CNN, abgerufen am 18. Januar 2024
[18] Ukraine crisis: Transcript of leaked Nuland-Pyatt call. BBC, 7. Februar 2014, abgerufen am 8. Januar 2024 (englisch). ↑ U.S. blames Russia for leaking phone recording of cursing diplomat. In: YouTube. CBS Morning, 7. Februar 2014, abgerufen am 17. März 2024 (englisch).↑ Nuland: No comment on private conversation about EU and Ukraine. In: YouTube. euronews, 7. Februar 2014, abgerufen am 17. März 2024 (englisch). Recorded conversation between Asst. Sec. of State Victoria Nuland and Amb. Jeffery Pyatt. In: YouTube. SCMP Archive, 19. November 2020, abgerufen am 17. März 2024 (englisch).
[19] Andreas Kappeler: Ungleiche Brüder: Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 6. Aufl., München 2022, S. 222.
[20] Klaus von Donahnyi: «Ich befürchte, dass wir in einen grösseren Krieg in Europa hineinschlafwandeln», in: Die Weltwoche Nr. 21, 25.5.2022, S. 34.
[21] Sebastian Lüning: Wer hat die mittelalterliche Wärmeperiode ausradiert? Im jüngsten Uno-Bericht wurde die Klimageschichte verzerrt. Die Spuren führen nach Bern, in: Die Weltwoche Nr. 33, 19.8.2021, S. 32–33,
[22] https://www.magazin.uni-mainz.de/das-klima-bleibt-raetselhaft/#:~:text=Das%20Klima%20bleibt%20rätselhaft%20,%2827.08
[23] https://www.magazin.uni-mainz.de/das-klima-bleibt-raetselhaft/#:~:text=Das%20Klima%20bleibt%20rätselhaft%20,%2827.08
[24] https://www.helmholtz-klima.de/klimafakten/behauptung-schon-ueber-500-forscher-bezweifeln-den-menschengemachten-klimawandel#:~:text=Eine%20der%20bekanntesten%20solcher%20Listen,der%20wissenschaftlichen%20Literatur%20nicht%20gestützt
[25] https://judithcurry.com/2017/09/26/are-climate-models-overstating-warming/# , https://www.hoover.org/research/flawed-climate-models#:~:text=models%20as%20a%20group%20have,the%20models’%20forecasts%20were%20exaggerated
[26] https://www.hoover.org/research/flawed-climate-models#
[27] https://www.magazin.uni-mainz.de/das-klima-bleibt-raetselhaft/#:~:text=Das%20Klima%20bleibt%20rätselhaft%20,%2827.08
[28] https://www.hoover.org/research/flawed-climate-models#
[29] https://judithcurry.com/2015/05/26/observational-support-for-lindzens-iris-hypothesis/#:~:text=warmer%20climates%20have%20been%20proposed,hence%20an%20increase%20in%20OLR, https://judithcurry.com/2015/05/26/observational-support-for-lindzens-iris-hypothesis/#
[30] https://judithcurry.com/2017/09/26/are-climate-models-overstating-warming/#
[31] .https://www.helmholtz-klima.de/klimafakten/behauptung-schon-ueber-500-forscher-bezweifeln-den-menschengemachten-klimawandel#
[32] https://www.hoover.org/research/flawed-climate-models#
[33] https://www.hoover.org/research/flawed-climate-models#:~:text=by%20weather%20stations%20have%20been,has%20not%20changed%20at%20all
[34] https://www.hoover.org/research/flawed-climate-models#
[35] https://www.hoover.org/research/flawed-climate-models#:~:text=The%20simulation%20of%20clouds%20in,bold%20and%20italics%20in%20original
[36] Christoph Blocher: Freiheit statt Sozialismus, Aufruf an die Sozialisten in allen Parteien, 3.4.2000, https://www.blocher.ch/2000/04/03/freiheit-statt-sozialismus/
[37] Wilhelm Röpke: Briefe (1934–1966), hrsg. von Eva Röpke, Erlenbach 1976.
[38] Ludwig von Mises: Die Gemeinwirtschaft, Jena 1932, Neudruck München 1981, S. 462.
[39] Wilhelm Röpke: Sozialismus und politische Diktatur, in: NZZ, 18./19.1.1937.
[40] Friedrich August von Hayek: Der Weg zur Knechtschaft, hrsg. und eingeleitet von Robert Röpke, übersetzt von Eva Röpke, Erlenbach 1943. Siehe auch Friedrich August von Hayek: Die verhängnisvolle Anmassung, Die Irrtümer des Sozialismus, Tübingen 1996.
[41] Karl R. Popper: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, Christchurch 1944.
[42] Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Frankfurt am Main 1955.
[43] Karl Dietrich Bracher: Zeit der Ideologien, Eine Geschichte politischen Denkens im 20. Jahrhundert, Stuttgart 1982.
[44] André Glucksmann: Am Ende des Tunnels, Das falsche Denken ging dem katastrophalen Handeln voraus, Eine Bilanz des 20. Jahrhunderts, Berlin 1991.
[45] François Furet: Le passé d’une illusion, Essai sur l’idée communiste au XXe siècle, Paris 1995.
[46] Stéphane Courtois u.a.: Le livre noir du communisme, Crime, terreurs et répression, Paris 1997.
[47] Jean-François Revel: La grande parade, Essai sur la survie de l’utopie socialiste, Paris 2000.
[48] Thierry Wolton: Rot-Braun, der Pakt gegen die Demokratie, Hamburg 2000.
[49] Hans Wilhelm Vahlefeld: Deutschlands totalitäre Traditionen: Nationalsozialismus und SED-Sozialismus als politische Religionen, Stuttgart 2002.
[50] Christoph Blocher: Freiheit statt Sozialismus, Aufruf an die Sozialisten in allen Parteien, 3.4.2000, https://www.blocher.ch/2000/04/03/freiheit-statt-sozialismus/
[51] Berner Tagwacht, offizielles Publikationsorgan der SP Schweiz, Nr. 115, 20.4.1940, S. 1.
[52] Berner Tagwacht, offizielles Publikationsorgan der SP Schweiz, Nr. 141, 19.6.1940, S. 1.
[53] Berner Tagwacht, offizielles Publikationsorgan der SP Schweiz, Nr. 164, 16.7.1940, S. 1.
[54] Berner Tagwacht, offizielles Publikationsorgan der SP Schweiz, Nr. 166, 18.7.1940, S. 1.
[55] Berner Tagwacht, offizielles Publikationsorgan der SP Schweiz, Nr. 2, 4.1.1941, S. 1.
[56] Karl R. Popper: Logik der Forschung, Heidelberg 1934.
[57] Peter Michael Lingens: Saubere Trennung von Nachricht und Kommentar? Das gibt es nicht, in: Die Presse, 24.5.2013, https://www.diepresse.com/1409614/saubere-trennung-von-nachricht-und-kommentar-das-gibt-es-nicht
[58] EGMR 8. Juli 1986 – Beschwerdenummer 12/1984/84/131, Urteil (englisch)